Zweiter Teil einer Kritik der ‘Sozialrevolutionären’ Gruppen / Fredo Corvo
In seinem Artikel über die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich rief der RKAB, im Gegensatz zu fast allen historischen und aktuellen Gruppen der deutschen, holländischen und italienischen kommunistischen Linken, auf zur Wahlbeteiligung und zur Verteidigung der bürgerlichen ‚Demokratie‘ gegen den ‚Faschismus‘. Die verschiedenen Teile der kommunistischen Linken haben dagegen hervorgebracht, daß es genau die Verteidigung der ‚Demokratie‘ war, die in Italien, Deutschland und Spanien in den zwanziger und dreißiger Jahre den Faschismus zum Sieg verholfen hat.
Dem ist zu erwidern, daß der RKAB wenigstens den Verdienst hatte die Aktualität zu analysieren, auch wenn diese Analyse und die Stellungnahme grundlegend falsch waren. Wenn wir aber davon ausgehen können, daß Gruppen die sich als rätekommunistisch bezeichnen, im Gegensatz zu ihrem vorgetäuschten Alleingang, wenigstens einanders Veröffentlichungen in eigener Sprache lesen, dann haben die SR gewissermaßen beigetragen zu diesen Fehlern der RKAB. Erstens weil sie als Rätekommunisten vorab an ihrer Kritik am RKAB zu den verschiedenen Wahlen in Großbritannien, in den USA, in Frankreich und zu den Wahlen am 24. September in Deutschland, soweit uns bekannt, überhaupt noch nicht öffentlich Stellung bezogen haben. Zweitens haben die SR die ‚Aktualität des Faschismus‘ wiederholt falsch eingeschätzt. Drittens halten wir die ‚anti-politische‘ und ‚anti-demokratische‘ Argumentation der SR für Falsch. Viertens haben die SR in ihrer Kritik am RKAB die Frage der Wahlenthaltung nur teilweise angeschnitten und damit ihren Lesern eine weitere Bananenschale auf den Weg gelegt.
(aus der Einleitung zu „Rätekommunisten in Deutschland (SR und RKAB) und die Wahlen“
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